Es ist fast schon Tradition, dass die WCTAG bei Katastrophen und humanitären Notlagen versucht, den betroffenen Menschen zu helfen. So war es beim Tsunami 2004, so ist es immer noch in Brasilien und auf Sri Lanka, so war es bei der Flüchtlingswelle 2015. Auch haben wir immer wieder versucht mit uns als Gemeinschaft schnelle und unbürokratische Hilfe anzubieten. So z.B. die Besorgungen der Atemmasken in Zeiten, als es keine gab - für Kliniken in China, aber später auch für Kliniken in Italien, Deutschland und für Euch selbst. Immer habt Ihr ganz toll geholfen und wichtige Projekte konnten durchgeführt werden, auch wenn sie oft nicht direkt etwas mit Tajiiquan zu tun hatten.
Nun gibt es einen Krieg in Europa. Wir vom Büroteam haben überlegt, wie wir den Menschen in und aus der Ukraine helfen können. Es gibt natürlich viele offizielle Spendenkonten der bekannten Organisationen, die großartige Arbeit machen. Wir von der WCTAG versuchen zudem immer, Euch eine persönlichen Bezug zum Helfen zu schaffen bzw. zu ermöglichen:
Am Wohnort Werneuchen von WCTAG-Kursleiter Ulrich Brodde gibt es die Firma Dr. Shufani GmbH & Co.KG. Dort ist Ulrichs Tochter Assistentin der Geschäftsleitung und dort gibt es einen Angestellten mit einer Lebensgefährtin aus der Ukraine. Sie (Tatjana) hielt sich in der Ukraine auf, als sie vom Ausbruch des Krieges überrascht wurde. Tatjana hat über ihren Lebensgefährten um Hilfe gebeten, denn sie selbst, Verwandte und Freunde fürchteten um ihr Leben und wollten fliehen.
Die Geschäftsleitung der Firma hat spontan z. Zt. leerstehende Büroräume als erste Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, lässt im Moment Duschen einbauen, hat über Geschäftsfreunde, Anrufe bei Firmen und über die Angestellten Betten, Matratzen, Möbel, Decken und Bettwäsche organisiert. Drei Autos, besetzt mit Frauen, Kindern und älteren Leuten sind am 5. März in der Ukraine Richtung Deutschland aufgebrochen. Daraus ist mittlerweile ein Konvoi aus sechzehn Autos entstanden, deren Insassen versuchen nach Deutschland zu kommen. Das ist leider nicht so einfach und wird mehrere Tage dauern.
Mit den Räumen, den Betten und Möbeln ist es aber nicht getan. Die Flüchtlinge konnten nur in begrenztem Maße Geld mitnehmen und wenn sie ankommen, brauchen Sie Lebensmittel, Hygieneartikel und weitere, ganz profane Dinge für den Alltag. Dafür werden unsere Geldspenden benötigt.
Wer von Euch also Interesse hat, hier ganz persönlich und direkt Mithilfe für dieses spontane, unbürokratische und private Hilfsprojekt zu leisten, ist herzlich willkommen. Selbstverständlich wird jeder Cent bei den Flüchtlingen ankommen. Das garantieren wir. Ulrich wird die Spenden je nach individuellem Bedarf direkt an die Flüchtlinge weitergeben.
Dieses Projekt wird, da es schnell und damit unbürokratisch sein muss, nicht über WCTAG hilft e.V. laufen, sondern ist von uns privat organisiert. Daher freuen wir uns über jeden von Euch, der sich daran beteiligt, können aber leider keine Spendenquittungen anfertigen. Natürlich aber bekommt Ihr Zahlungsbestätigungen.
Wenn Ihr Euch beteiligen wollt, dann überweist bitte einen für Euch sinnvollen Betrag auf folgendes Konto:
Kontoinhaber: Ulrich Brodde
Bank: Berliner Volksbank
IBAN: DE78 1009 0000 2507 7630 09
BIC: BEVODEBB
Verwendungszweck: WCTAG Nothilfe Ukraine (bitte unbedingt angeben)
Alternativ könnt Ihr auch die bequeme Form der Paypal-Überweisung an ulrich.brodde@web.de nutzen. Dieser Paypal-Account ist ausschließlich für Eure Spenden vorgesehen. Und klickt die Freundes- und Familienoption an, so dass keine Gebühren anfallen. Da unser Projekt privat und uneigennützig ist, ist dies legitim.
Wir werden Euch über die Verwendung der Spenden informieren und über die Situation der Flüchtlinge berichten.
Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr Euch gerne direkt an Ulrich wenden - per Mail an brodde(at)wctag.de oder auch telefonisch 0175 - 99 41 81 5.
Jeder Euro hilft - im Namen der Flüchtlinge vielen Dank im voraus!
Update mit einer Chronologie der Ereignisse
5. / 6. März 2022
Ulrich hört von seiner Tochter Nina, Assistentin der Geschäftsleitung der Shufani GmbH & Co.KG in Werneuchen, über die Flucht von Tatjana, ihren Verwandten und Freunden aus der Ukraine. Tatjana ist Lebensgefährtin von Wolfram, Geschäftsfreund der Shufani GmbH. Der Chef von Nina stellt die leer stehenden Büroräume seiner Firma für die Unterbringung der Flüchtenden zur Verfügung. Es beginnt die Beschaffung von Betten, Matratzen, Möbeln etc.
Bei einem Telefonat zwischen Jan und Ulrich wird entschieden, dass die WCTAG mit ihren Mitgliedern diese Aktion unterstützt. Einzelheiten und Fragen werden besprochen, wird WCTAG hilft e.V. einbezogen, Art der Unterstützung (Geld- oder Sachspenden), welches Konto wird genommen, wie läuft es mit Spendenquittungen, wer koordiniert die Aktion etc. etc.
Aufgrund der Unmittelbarkeit der Aktion wird auf WCTAG hilft e.V. verzichtet und das Projekt privat in Angriff genommen.
Stand der Information ist, dass drei Autos, besetzt mit Frauen, Kindern und älteren Leuten in der Ukraine aufgebrochen sind. Der Kontakt läuft über Wolfram. Der Konvoi entwickelt sich schnell zu 16 Autos.
7. März
Der Newsletter mit der Mitteilung über das Projekt "WCTAG Nothilfe Ukraine" wird an die Mitglieder und Freunde der WCTAG verschickt.
Kurz danach bricht der Telefonkontakt zu Wolfram ab, der dem Konvoi entgegen gefahren ist.
8. März
Nach wie vor kein Telefonkontakt. Keiner weiß, wo sich Wolfram und die Flüchtenden aufhalten. Die ersten Spenden der WCTAG-Mitglieder treffen ein. Die Büroräume werden nach und nach zur Unterbringung eingerichtet.
9. März
Es gibt wieder Telefonkontakt. Die Flüchtenden sind in Ungarn. Der Weg dorthin war schwierig. In der Ukraine haben russische Soldaten Straßensperren errichtet, Flüchtende aus den Autos gezogen, die Flüchtenden weggejagt und die Autos behalten. Außerdem musste die Fahrt immer wieder wegen Raketenangriffen und Bombenalarmen unterbrochen werden. Den Beteiligten in Deutschland wird immer bewusster - es herrscht Krieg.
10. März
Die Beschaffung von Möbeln, Duschen etc. geht weiter. Die Aktion wird offiziell als private Hilfsaktion bei den Behörden angemeldet. Ein Update wird an die Mitglieder und Freunde der WCTAG verschickt. Neue Informationen treffen ein: ein Teil der Flüchtenden ist aus Angst umgekehrt. Der Konvoi von sechzehn Autos wurde aufgelöst, da auf verschiedenen Wegen versucht werden muss den Straßensperren auszuweichen, um die Ukraine zu verlassen.
11. März
In der Nacht kommt die erste Gruppe unseres Projektes aus der Ukraine am Wohnort von Wolfram an und wird improvisiert in seinem Haus untergebracht. Die Gruppe besteht aus fünf Personen. Tatjana und eine weitere Frau bleiben zunächst bei Wolfram. Eine schwangere Frau wird mit ihrer Tochter und ihrer Mutter privat bei einer Familie untergebracht, da die Büroräume noch nicht bezugsfertig sind. Inzwischen sind erneut Verwandte, Freunde und Bekannte in der Ukraine zur Flucht nach Deutschland aufgebrochen. Insgesamt sollen 25 Personen in den Büroräumen untergebracht werden, die wir mit allem was sie brauchen versorgen werden. Es wird entschieden, sollten es nicht alle ‚unserer’ Flüchtenden schaffen, nach Deutschland durchzukommen, werden zusätzlich Flüchtlinge aufgenommen, die über die gemeinnützige Lobetal Stiftung in Brandenburg auf Unterkünfte verteilt werden. Die Lobetal Stiftung ist in diesen Dingen erfahren, hat schon länger Kontakt zur Ukraine und arbeitet in dieser Angelegenheit mit der Landesregierung von Brandenburg zusammen.
12. / 13. März
Es kehrt etwas Ruhe ein. Die bereits Angekommenen holen den lange versäumten Schlaf nach. Private Helfer holen Sachspenden und Möbel ab. Ulrich beantwortet Nachfragen, schreibt Dankesbriefe und richtet ein Paypal-Konto ein, da auch Freunde aus den USA spenden wollen.
14. März
Die Duschen werden eingebaut, benötigte Strom- und Wasserleitungen verlegt. Die Mitglieder und Freunde der WCTAG haben bisher etwas mehr als € 4.300,00 gespendet.